Wer drogenabhängig ist, lebt nur für die Sucht. Es müssen nicht unbedingt harte Drogen wie Kokain, Heroin oder Crystal Meth sein. Selbst die Abhängigkeit von Haschisch, Marihuana oder Tabletten belasten die Beziehung. Dieser Artikel zeigt dir, wie du erkennst, ob dein Lebenspartner Drogen nimmt und welche Auswrikungen Drogenkonsum in der Partnerschaft haben kann. Außerdem erfährst du, wie du mit seiner Sucht umgehen kannst.

Drogensucht ist eine schwere Belastung für jede Liebesbeziehung. Wenn du diesen Artikel liest, fragst du dich vermutlich, ob dein Liebster süchtig ist.

Oder du weißt bereits, dass er tatsächlich regelmäßig zu Rauschmitteln greift.

Vielleicht möchtest du auch letzte Zweifel ausräumen. Wir versuchen, dich zu unterstützen, das Richtige zu tun.

Drogenkonsum in der Partnerschaft: Wie erkenne ich es?

Wenn du selbst keinen Kontakt zu Drogen hast, ist es schwieriger, die Zeichen für Drogenkonsum zu erkennen: Vielleicht fällt dir auf, dass dein Lebensgefährte öfter rote Augen oder seltsam weite Pupillen hat.

Manchmal wirkt er vielleicht geistesabwesend. Wie weggetreten. Er scheint nicht richtig da zu sein.

Dinge, die ihr erlebt oder miteinander besprochen habt, vergisst er möglicherweise. Oder er stellt sie im Nachhinein verdreht dar. Du verstehst eventuell manche seine Verhaltensweisen nicht. Oder du wunderst dich über seine abrupten Stimmungsschwankungen.

Es gibt Zeiten, da scheint er eine völlig andere Person zu sein.

Eventuell verschwindet dein Ehemann von Zeit zu Zeit. Für seine Abwesenheit findet er alle möglichen Erklärungen, die dir aber nicht stimmig erscheinen. Von eurem gemeinsamen Konto verschwindet Geld. Belege oder sichtbare Anschaffungen gibt es allerdings nicht.

Meldet dein Bauchgefühl, dass etwas nicht stimmt? Dann solltest du der Sache auf den Grund gehen.

Drogenabhängigkeit in der Partnerschaft ist nicht einfach zu erkennen.

Anders ist es, wenn du selbst auch Kontakt zu Drogen hast oder hattest. Dann kannst du eher einschätzen, ob dein Partner etwas genommen hat oder nicht.

Drogenkonsum in der Partnerschaft

Symptome für Drogenkonsum in der Partnerschaft

Die Symptome für Drogenkonsum hängen von der Art der missbrauchten Substanz ab. Es gibt Drogen, die aufputschen. Dazu gehören (Methyl)Amphetamine wie Crystal Meth und Kokain. Andere wie Heroin wirken eher beruhigend.

Die Persönlichkeit verändert sich durch den Konsum.

Ist dein Freund phasenweise ungewöhnlich aktiv, energetisch und selbstbewusst? Statt schüchtern, ängstlich und zurückhaltend ist er plötzlich enorm selbstüberzeugt und voller Tatendrang?

Das könnte ein Hinweis auf den Konsum von Amphetaminen oder Kokain sein.

Oder wirkt dein Freund, der eigentlich ein Macher ist plötzlich still und in sich gekehrt? Vielleicht hat er etwas eingenommen.

Welche Drogen gibt es?

Nicht alle Drogen sind gleich gefährlich. Meistens werden sie in zwei Gruppen eingeteilt:

  1. Weiche Drogen
  2. Harte Drogen

Die Zuordnung in die eine oder in die andere Gruppe erfolgt nach ihrer Stärke und ihrer möglichen potenziellen Abhängigkeit.

Weiche Drogen machen vor allem physisch abhängig.

Löst der Drogenkonsum schnell eine körperliche Abhängigkeit aus, sprechen Experten von harten Drogen. Darunter fallen Heroin, Crystal Meth und Kokain.

Manchmal ordnen Fachleute die unterschiedlichen Drogen in drei Kategorien ein. Sie sprechen zusätzlich von Drogen im Grenzbereich zwischen weich und hart.

Eine Sonderform stellen legale Drogen wie Alkohol und Zigaretten dar. Obwohl beides abhängig machen und starke körperliche Folgen haben kann, sind beide Substanzen gesellschaftlich akzeptiert.

Es sei denn, der Konsum geht zu weit.

Diese 7 Anzeichen verraten dir, dass dein Liebster Drogen konsumiert

Die folgenden Punkte geben dir Hinweise, worauf du achten kannst. Endgültige Klarheit bringt dir ein Gespräch mit deinem Freund.

  • Persönlichkeitsveränderungen: Statt ruhig und zurückhaltend ist dein Partner plötzlich ohne erkennbaren Grund aufgedreht. Oder seine übliche Nervosität ist wie weggeblasen. Dafür wirkt er tiefenentspannt bis apathisch.
  • Konzentrationsschwierigkeiten: Dein Ehemann schafft es nicht, bei der Sache zu bleiben. Selbst in einem Gespräch mit dir verliert er ständig den Faden.
  • Artikulationsprobleme: Dein Freund findet die richtigen Worte nicht. Oder er bringt sie nicht verständlich über die Lippen.
  • Augenveränderungen: Weite Pupillen, gerötete Augen und hektische Augenbewegungen deuten ebenfalls auf ein Drogenproblem hin.
  • Geruch: Riecht die Kleidung deines Freundes auffällig? Haschisch und Marihuana haben einen bestimmten, charakteristischen Geruch.
  • Einstiche: Wie sehen seine Arme aus? Fallen dir Einstichlöcher auf? Das könnte ein Zeichen für Heroinkonsum sein.
  • Kieferbewegungen: Chemische Drogen lösen häufig auffällige Bewegungen aus.

Warum nimmt mein Freund Drogen?

Die Gründe für Rauschmittelsucht sind unterschiedlich. Vermutlich kämpft dein Lebensgefährte mit Problemen, die er nicht bewältigen kann.

Statt darüber mit dir zu kommunizieren oder sich professionelle Hilfe zu holen, flüchtet er in eine Scheinwelt.

  • Manchmal liegen die Wurzeln für Drogensucht in der Kindheit: Hat er eventuell Gewalt oder Missbrauch im Elternhaus erlebt?
  • Vielleicht leidet dein Mann aber auch unter seinem stressreichen, anspruchsvollen Job. Möglicherweise versucht er, seine Leistungsfähigkeit durch Drogen zu erhöhen.
  • Eventuell fehlen deinem Liebsten aber auch sogenannte Coping-Strategien. Das heißt, dein Freund hat nicht gelernt, schwierige Situationen auszuhalten oder mit Problemen und Herausforderungen umzugehen.

Drogen bieten ihm einen schnellen Ausweg aus schmerzhaften Situationen. Durch den Konsum wird sein Belohnungszentrum im Gehirn angesprochen. Die Droge erscheint als etwas Positives.

Sie aktiviert bestimmte Areale in seinem Gehirn und in seinem Körper. Genau das führt zur körperlichen Abhängigkeit.

Umgang mit Drogenabhängigen

Wie gehe ich mit meinem drogenabhängigen Lebensgefährten um?

Vermutlich hast du bisher versucht, deinen Freund oder Ehemann zu schützen. Dadurch bist du gewissermaßen sein Komplize geworden.

  • Für peinliche Situationen in der Öffentlichkeit findest du eine akzeptable Erklärung.
  • Wenn er nicht am Arbeitsplatz erscheint, rufst du dort an.
  • Über seine Ausfälle im Privatleben siehst du hinweg. Selbst wenn verbale Gewalt inzwischen zu deinem Alltag gehört.

Möchtest du deinem Herzenspartner wirklich helfen? Dann bleibt dir nur eine einzige Möglichkeit: Hör damit auf.

Sonst wird sich nichts ändern.

Es klingt hart: Aber du unterstützt seine Drogenabhängigkeit. Vermutlich ist die Situation für dich selbst unerträglich.

Für ihn sind die Drogen oder der Alkohol wichtiger als die Beziehung mit dir. Sonst würde er dich diesen Situationen nicht aussetzen.

Stell dir folgende Fragen:

  • Ist das noch der Mensch, mit dem du dein Leben verbringen möchtest?
  • Kannst du dich auf ihn verlassen?
  • Ist er eine Stütze für dich?
  • Lebst du das Leben, das du dir immer gewünscht hast?
  • Bist du mit deinem Freund glücklich?

Lautet die Antwort auch nur ein einziges Mal nein, wird es Zeit, über dein Leben nachzudenken. Deine Lebenszeit ist zu kostbar, als mit ihm in einer Co-Abhängigkeit zu stecken, die dich unglücklich macht.

Fest steht: Du kannst ihn nicht retten. Er kann sich nur selbst retten.

Siehe dazu auch, was du tun kannst, wenn du dich emotional abhängig von deinem Partner fühlst.

In 7 Schritten die ungesunde Co-Abhängigkeit durchbrechen

1. Finde keine Ausreden mehr für ihn

Wahrscheinlich kommt es durch die Drogensucht deines Freundes zu unangenehmen Situationen:

  • Morgens ist er zu betrunken, um zur Arbeit zu gehen? Entschuldige ihn nicht bei seinem Chef, weil er nicht auftaucht.
  • Er blamiert sich öffentlich, weil er wirr vor sich hin fantasiert? Versuch nicht, das mit der Nebenwirkung von Medikamenten zu entschuldigen.
  • Er beschimpft und beleidigt dich? Dann steht er am nächsten Tag mit Entschuldigungen und Blumen vor dir? Lass dich nicht länger beschwichtigen.

Es wird sich nur dann etwas ändern, wenn er die Konsequenzen seiner Sucht zu spüren bekommt. Vermutlich reagiert er zunächst mit Wut und Verärgerung.

2. Versuch nicht, ihm sein Suchtmittel wegzunehmen

Kontrollierst du, wie viel er trinkt? Vielleicht zählst du seine Flaschen oder guckst in seine Verstecke. Vielleicht kippst du den Alkohol in die Toilette.

Wenn dein Freund medikamentenabhängig ist, schließt du möglicherweise die Medikamente weg.

Aber das durchbricht die Sucht nicht. Als Süchtiger findet dein Freund Mittel und Wege, sich seine Drogen zu beschaffen.

Wenn du versuchst, ihn von der Substanz zu trennen, kann das gefährlich für dich sein. Vermutlich schreit er dich an. Vielleicht wird er sogar handgreiflich oder verletzt dich.

Es ist nicht deine Verantwortung.

Wenn er weiterhin Drogen konsumieren möchte, wird er das tun. Lass die Verantwortung dafür bei ihm.

3. Streite mit ihm

Bisher hast du dich beschwichtigen lassen und über seine Ausfälle hinweggesehen? Mach das nicht länger mit.

Warte, bis dein Freund nüchtern ist. Er sollte nichts eingenommen haben. Sonst kannst du nicht vernünftig mit ihm reden.

Konfrontiere ihn mit euren Problemen. Sag ihm, wie sehr du unter seinem Verhalten leidest. Wenn du ihn emotional erreichst, ist das ein sehr gutes Zeichen.

4. Meide seine Gesellschaft, wenn er betrunken oder auf Droge ist

Ist dein Freund Alkoholiker? Geh nicht mit ihm auf Partys, auf denen getrunken wird. Lädt er dich in euren eigenen vier Wänden zum Trinken ein, lehne ab. Koche nicht mit Alkohol. Vermeide es auch, Wein zum Abendessen zu akzeptieren.

Falls er anfängt zu trinken, verlass das Haus.

Genau das solltest du auch tun, wenn er in deiner Gegenwart Drogen konsumiert.

Du möchtest nichts mit ihm zu tun haben, wenn er sich durch Rauschmittel betäubt. Tröste ihn nicht, wenn er später zu dir kommt.

Entzieh dich.

5. Hol dir Unterstützung von Freunden, Familienangehörigen und Kollegen

Vermutlich hast du die Sucht deines Lebensgefährten bisher verschwiegen. Das heißt auch, du warst mit deinen Sorgen und Ängsten allein.

Brich dein Schweigen. Erzähle Menschen in deinem Umfeld, was wirklich los ist und wie es dir geht. Sprich mit ihnen über die tatsächliche Situation.

Das erfordert Mut. Es ist nicht einfach, zuzugeben, dass euer scheinbar glückliches Leben eine Fassade ist. Aber du wirst dich hinterher erleichtert und befreit fühlen.

Es entlastet dich, diese schwierige Situation nicht länger allein ertragen zu müssen.

Ebenfalls wichtig: Du bekommst Feedback von Außenstehenden.

Gespräche mit anderen helfen dir, deinen Weg zu finden:

  • Möchtest du weiterhin mit diesem Mann zusammenbleiben?
  • Wie viel bist du noch bereit zu ertragen?
  • Wann ist der Punkt gekommen, an dem du ihn verlässt.

6. Kündige deinem Noch-Partner Konsequenzen an

Sprich mit deinem Freund, wenn er bei klarem Verstand ist. Sag ihm, was du von ihm erwartest. Erkläre, welche Konsequenzen sonst folgen.

Droh allerdings nicht mit Dingen, die du nicht durchziehen kannst.

Vielleicht fragst du dich, was du den Drogen entgegen zu setzen hast. Da gibt es in der Tat einiges:

  • Du hörst ihm nicht länger zu. Als Gesprächspartnerin stehst du in Zukunft nicht mehr zur Verfügung.
  • Du kümmerst dich nicht mehr um seine Wäsche. Einkäufe erledigst du nur noch für dich selbst. Du kochst und putzt nicht mehr für ihn.
  • Du verlässt das gemeinsame Bett und schläfst in einem anderen Zimmer.

Tipp: Packe sicherheitshalber einen Koffer. Das Verhalten von Alkoholikern in Beziehungen und bei einer Trennung ist unberechenbar. Es ist wichtig, dass du das Haus bei Bedarf schnell verlassen kannst. Leg Geld auf die Seite.

Du brauchst deine Papiere, Kleidung und das, was dir am wichtigsten ist.

7. Unterstütze ihn beim Entzug

Will er eine Therapie machen? Unterstütze ihn. Reagiere ausschließlich positiv auf jeden Versuch, die Sucht zu bekämpfen.

Vielleicht fragst du dich, ob er das schaffen kann. Oder du zweifelst innerlich an seinem Durchhaltevermögen. Versuch, ihn das nicht merken zu lassen.

Es ist schwer, sich von einer Sucht zu befreien.

Hilf ihm dabei, einen Therapeuten zu finden. Sich aus eigener Kraft aus den Fängen einer Sucht zu befreien, gelingt vermutlich den wenigsten.

Drogenkonsum in der Partnerschaft

Allein weiterleben: Wenn die Sucht gewinnt

Sollte dein Freund an seiner Drogenabhängigkeit festhalten, zieh die Konsequenzen. Befreie dich aus der Situation. Auch wenn es schwer ist.

Ein Leben an seiner Seite ist kein echtes Leben.

Du hast das Recht darauf, ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen: Nimm deinen Koffer und zieh vorübergehend zu Freunden oder in ein Hotel. Den Rest deiner Sachen holst du später.

Lass dich dabei von Freunden und Angehörigen begleiten. Vermeide es, ihm allein zu begegnen. Zum einen könnte er versuchen, dich umzustimmen. Zum anderen weißt du nicht, ob er aggressiv dir gegenüber wird.

Bau dir ein neues Leben auf. Das klingt möglicherweise schwierig und überfordernd. Aber du wirst es schaffen und gestärkt aus dieser Situation hervorgehen.

Auch für dich gibt es Hilfe: Wende dich an eine Suchtberatungsstelle für Angehörige, wenn du Unterstützung brauchst.

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Über den Autor

Darius Kamadeva - Beziehungsexperte

Darius Kamadeva ist Bestseller Autor und der führende Beziehungs- und Datingcoach deutschlands - speziell für Frauen. Auf seinem Youtube Kanal mit mehr als 90.000 Abonnenten hilft er mit seinen über 10 Jahren Erfahrung Frauen zu einer glücklichen Beziehung zu sich selbst und zu anderen zu kommen. Seine Arbeit, Frauen auf ihrem Weg die Heldinnen in ihrem Leben zu werden zu begleiten, ist bekannt aus TV, Radio & Youtube. Er bietet Online Kurse, Retreats, Seminare, Live Events, persönliche Coachings und Video Inhalte an, die Frauen zur Liebe ihres Lebens bringen.