Auf der Suche nach dem perfekten Partner, stellst du dir wie wahrscheinlich irgendwann die Fragen: „Gibt es eine geheime Formel, mit dem ich jedem Traumkerl den Kopf verdrehen kann? Wie muss ich sein, damit ich möglichst sofort überzeuge? Was verhindert, dass ich nicht mal ein Date bekomme? Sind es wirklich nur die äußeren Merkmale? Was mögen Männer an Frauen?“
Du kennst das vielleicht: Es ist April, es ist ungewöhnlich warm. Du kommst von Arbeit nach Hause, viele Menschen sind in der Stadt unterwegs, gehen in Parks, essen ein Eis. In der übervollen S-Bahn hast du nur einen Stehplatz, du bist etwas zu warm angezogen, schwitzt leicht. Und gleich an der Tür steht dieses Pärchen – und kann einfach nicht aufhören zu knutschen.
In dir kommt Wut hoch. Können die sich kein Zimmer nehmen, fragst du dich. Als du aussteigst, siehst du auf dem Bahnhof gleich drei weitere Pärchen. Und endlich Zuhause angekommen, gehst du ins Bad, nur um aus dem Fenster zwei Eichhörnchen beim Necken zu beobachten.
Du bist schon einige Zeit Single und mittlerweile nervt es dich einfach nur noch. Keiner wartet auf dich Zuhause und das Tinder-Date vom letzten Samstag hat es auch nicht gebracht. Was du suchst, ist ein echter Gefährte, ein Partner in Crime.
Dir würde es vielleicht sogar schon reichen, wenn wenigstens nicht nur „Vollidioten“ bei dir hängen bleiben. Sind denn alle Männer nur auf Sex aus? Du fragst dich: „Was mögen Männer an Frauen wirklich? Was mache ich bisher falsch und was muss ich ändern?“
Vergiss Tipps und Trends
Vielleicht erinnerst du dich an den Song der Ärzte „Männer sind Schweine“. Und vielleicht hast du dann auch schon einmal gesagt: „Ja, genau so ist es!“ Schaffen sie es selbst kaum, wenigstens halbwegs gepflegt zu erscheinen, wirst du schonungslos auf dein Äußeres reduziert – und wehe es findet sich ein Makel.
In Frauenzeitschriften liest du ebenfalls die sich stetig wiederholenden „Insider-Tricks“:
- Nimm dieses Make-Up.
- Trage die Haare immer offen.
- Ziehe hohe Schuhe an.
- Trage enganliegende Kleidung, die deine Rundungen betont.
Als wäre das nicht genug, gibt es dann „brandneue Trends“, wie etwa die Lücke zwischen den Beinen („Thigh Gap“) oder das Entfernen des Venushügels.
Viele verunsichert das zunehmend. Sie laufen Gefahr, sich von sich selbst zu entfernen. Ihnen wird mitunter eingeredet, dass für männliche Wesen nur das Äußere zählt und es die Grundvoraussetzung ist, dass sie sich für dich überhaupt interessieren. Das ist aber in vielen Fällen der sichere Weg ins Unglück.
Das Aussehen spielt durchaus eine sehr wichtige Rolle – aber anders, als es oft dargestellt wird. Wer seine weiblichen Reize möglichst nach Anleitung betont, der mag vielleicht darstellen, was Kerle im Bett verrückt macht. Aber danach ist dann eben auch selten noch etwas übrig.
Die vielschichtige Biologie
Attraktivität hat mehrere Ebenen. Zu Beginn steht die Biologie. Große Brüste und ein breites Becken bedeuten meist ideale Voraussetzungen für einen gesunden Nachwuchs. Da der Mensch einst auf vier Beinen ging, ist ein großer Po ebenso ein Zeichen von körperlicher Stabilität und wird als Zeichen gesunder Ernährung gesehen, wie auch der Zustand der Haut.
Im Kern steht also erneut die Fortpflanzung – doch auch diese ist vielschichtig.
Neben Weggefährtinnen und weiblichen Familienangehörigen spielt hier vor allem die eigene Mutter eine gewichtige Rolle. Denn meist stimmt es: Viele Männer orientieren sich – häufig unbewusst – an ihren Müttern. Und hatte diese kleine Brüste, kaum Po und nur wenig Hüfte, schrecken diese Männer nicht selten Überproportionen ab.
Auch ist in diesem Zusammenhang auffällig, dass gerade Paare oftmals sehr ähnliche Gesichtszüge, Art des Ganges oder Stimmenlage haben. Die Macht der Gewohnheit ist hier entscheidend.
Durch die Eltern und eventuell Geschwister, sowie auch das eigene Spiegelbild, sind einem die gewohnten Charakterzüge am ehesten vertraut. Erkennt dein potentieller Freund diese in dir wieder, seid ihr euch beide ziemlich schnell sympathisch.
Daher ist es eher kontraproduktiv, wenn sich Frauen verändern, um dem anderen Geschlecht zu gefallen. Auch wenn du offensichtliche Flirtsignale über dein besonders enganliegendes Kleid erreichst, brauchst du für echte Gefühle ein möglichst authentisches Erscheinungsbild. Sonst wird das erneut eine Nacht, nach der du aufwachst und er ist weg – und du weißt noch nicht einmal seinen Namen.
Dazu kommt, dass einige Männer ein differenziertes Verhältnis zu ihrer eigenen Sexualität haben. Denn es kommt gar nicht mal selten vor, dass es bestimmte Vorlieben und Fetische gibt, die Männer gerne mit sich ausmachen und niemals im echten Leben ausprobieren würden, etwa durch entsprechende Medien.
Auch spielen sexuelle Vorlieben eine viel stärker untergeordnete Rolle, als oftmals angenommen.
Was fehlt den Männern an Frauen?
Um stärker zu verstehen, was Männer an Frauen mögen, lass uns noch einen Schritt zurück gehen und uns den Fall von bisexuellen Männern betrachten. Häufig wird ihnen die Frage gestellt, ob sie im Falle einer Beziehung mit einer Frau nicht etwas vermissen. Bei vielen ist die Antwort recht eindeutig: Nein.
Für sie mag die Wahl des Geschlechts egal sein, aber sie sind genauso treu oder nicht treu, wie heterosexuell Orientierte. Sie fragen zurück und sagen: „Na klar gibt es Dinge, die ich bei nur bei Männerkörpern habe – aber sind heterosexuelle Menschen mit ihren Partnern immer zu 100 % zufrieden?“
Häufig berichten sie, dass es ihnen um eine schöne gemeinsame Zeit, um gegenseitiges Verstehen, um Vertrauen und Zugehörigkeit und viele andere innere Werte geht. Natürlich muss es im Bett stimmen.
Aber auch bei heterosexuellen Männern, die eine Partnerin mit kleinen Brüsten haben, brauchen nicht automatisch parallel eine Affäre mit einem Busenwunder oder Analsex im Bordell, weil die eigene Partnerin das nicht mitmacht.
Daher: Ein äußeres Erscheinungsbild kann sowohl sexuell als auch für eine Beziehung wichtig sein. Aber das gilt eben für alle Formen der Äußerlichkeit, je nach Vorlieben, Gewohnheiten und Biographie des Mannes.
Die inneren Werte spielen eine weitaus größere Rolle, so poetisch-verklärt das klingen mag. Aber nur unter einer Bedingung: Wenn du als Frau selbstbewusst dazu stehst!
Zu viel Make-Up versteckt nicht nur Hautunreinheiten
Eine Frau kommt in eine Bar und setzt sich an den Tresen neben einem Mann. Sie schaut ihm tief in die Augen und lächelt. Sie hat dickes, recht zerzaustes Haar, trägt es offen. Es ist deutlich ein Frauenbart zu erkennen, die Zähne sind gelb und krumm. Sie zieht ihre buschigen Augenbrauen nach oben und mit etwas Mundgeruch haucht sie ihn an: „Na, sowas wie mich hast du noch nicht gehabt, oder?“
Frauen, die vor Selbstbewusstsein nur strotzen, strahlen aus, dass ihnen bisher schon viel Selbstbestätigung wiederfahren ist. Sie signalisieren: „Mich fanden schon viele vor dir begehrenswert, ich bin etwas ganz Besonderes, du musst mich unbedingt kennenlernen.“
Aber Vorsicht: Das männliche Geschlecht kann mit der Zeit unterscheiden, ob es sich um eine echte innere Stärke handelt, oder um eine aufgesetzte Schutzwand. Sie wirkt besonders selbstsicher, überdeckt aber nur die eigene Unsicherheit und Unzufriedenheit mit sich selbst.
Wenn du mit dir im Reinen bist, nimmst dich nicht zu wichtig und kannst über sich lachen. Unsichere Damen mögen zwar auch erst einmal eine Herausforderung darstellen und dabei den Jagdinstinkt der Herren auslösen, aber ihnen fehlt dann nicht selten die Grundlage, sich öffnen zu können.
Bevor du also eine äußere Attraktivität, Gewohnheit oder Geborgenheit bieten kannst, wirst du nicht darum herumkommen, diese Werte für dich zu klären:
- Bist du zufrieden mit deinem Körper?
- Kannst du dir selbstbewusst in deine vertrauten Gesichtszüge im Spiegel schauen?
- Bietest du dir selbst Kraft und eine vertrauensvolle Atmosphäre?
Was Männer wirklich wollen, bist du. Zumindest die, die dich wirklich erfüllen können. Und magst du ihnen bisher nicht begegnet sein, es gibt sie da draußen.
Und lass dir sagen: Oft bist du ihnen nicht begegnet, weil du bisher vielleicht zu sehr versucht hast, jemand anderes zu sein. Der Kerl, der dich mögen soll, muss dich auch so kennenlernen dürfen, wie du wirklich bist.
Bist du zu stark, sind sie zu schwach!
Oftmals scheitert diese Erkenntnis an einer letzten Hürde: Das Gerücht, dass das andere Geschlecht nicht an starken Frauen interessiert sei.
Neben dem Aspekt, dass eine unterwürfige und gefällige Partnerin schnell als langweilig empfunden werden kann, kursiert im Liebesleben auch diese Grundregel aus der Werbung: „Bist du zu stark, sind sie zu schwach.“
Männer, die behaupten, eine Frau sei ihnen zu stark, meinen häufig: „Der werde ich nie etwas vormachen können, bei der kann ich intellektuell nicht mithalten und nicht bieten, was sie begehrt.“
Sie bezeugen damit, dass sie mit sich selbst nicht im Reinen sind und sie vor dir ihre Maske nicht hochhalten können. Den Schritt zu sich selbst, den du dann bereits gegangen bist, haben sie noch vor sich.
Denn auch der männliche Part kann stark und autonom wirken, aber innerlich zerbrochen und unsicher sein. Mit deiner Stärke kommt er wahrscheinlich erst klar, wenn er sich dir öffnen kann und bereit ist, mit dir zusammen zu wachsen. Dazu sollte er in der Lage sein, eigene Fehler zuzugeben und zuhören zu können.
Was mögen Männer an Frauen?
Es ist weitaus weniger kompliziert, was Männer an Frauen mögen, als es Tipps und Trends dir vorgeben: Hast du als Frau zu dir gefunden, wirkst du wie ein Magnet auf die Männer, die dir nicht nur gewachsen sind, sondern dich auch erfüllen können.
Das kann sowohl für körperliche Begierde gelten, wie für einen wundervollen Nachmittag oder eine Beziehung. Wer sich selbst verleugnet, zieht vermutlich die falschen oder gar keinen an.
Daher habe den Mut, zu dir zu finden. Wenn du deine Kleidung gerne hauteng trägst, dann genieße es. Wenn du gerne viel redest, suche dir einen guten Zuhörer. Und wenn du echt Haare auf den Zähnen hast, dann denk dran: „So eine wie dich hatten die Männer noch nicht!“