Bricht eine langjährige Partnerschaft auseinander, kommen viele bange Fragen hoch. Vermutlich machst du dir Sorgen wegen deiner finanziellen Situation. Vielleicht habt ihr sogar gemeinsame Kinder oder eine Firma.

In diesem Artikel erfährst du, wo du Hilfe bei Trennung bekommst.

Für eine Trennung gibt es in der Regel gravierende Gründe. Manchmal ist der Alltag von zermürbenden Ehestreits geprägt.  Im Extremfall kommt es sogar zu Gewalt in der Partnerschaft.

Irgendwann steht eine Trennung oder Scheidung als Möglichkeit im Raum. Eventuell habt ihr sogar gemeinsam beschlossen, euch zu trennen. Weil ihr keine Gefühle mehr füreinander habt. Weil einer von euch beiden sich neu verliebt hat. Oder, weil ihr keinen gemeinsamen Weg mehr seht.

Dieser Schritt verändert euer gesamtes Leben:

  • Vermutlich steht eine räumliche Trennung an. Entweder dein Ehemann zieht aus, oder du brauchst eine neue Bleibe. Aber was wird aus eurem Eigenheim?
  • Habt ihr Kinder? Werden sie bei dir oder bei ihm leben? Damit verbunden sind weitere Fragen: Wer zahlt Unterhalt? Wie könnt ihr das Umgangsrecht regeln?
  • Führt ihr gemeinsam einen Betrieb? Möglicherweise trennen sich auch beruflich eure Wege.

Für all diese Probleme müsst ihr Lösungen finden.

Es gibt eine Vielzahl von Beratungsangeboten, die Hilfe bei Trennung anbieten. Wir unterstützen dich mit 13 Tipps, wie du deine Trennung verarbeiten kannst.

Wo bekomme ich Hilfe bei einer Trennung?

Bei einer Trennung hast du vermutlich viele unterschiedliche (rechtliche) Fragen – neben einen ganz persönlichen Sorgen und Nöten.

Praktische Hilfe und emotionale Unterstützung in deiner jetzigen Situation findest du bei Beratungsstellen wie profamilia oder bei der Caritas. Diese gibt es in beinahe jeder größeren Stadt.

Auch falls ihr euch in gegenseitigem Einvernehmen trennt, sind diese beiden Institutionen eine gute Anlaufstelle für dich.

Hilfe bei Trennung

Beratungsangebote und Hilfe bei Trennung

Psychologische Beratung

Möglicherweise bist du von deinem Ehemann wegen einer anderen Frau verlassen worden. Vielleicht sind auf deiner Seite nach wie vor starke Liebesgefühle vorhanden. Bei einer Trennung trotz Liebe kämpfst du möglicherweise um deinen Schatz.

Trennen oder bleiben?

Manchmal ist es schwer, inmitten des Gefühlschaos die „richtige“ Entscheidung zu treffen.

Mögliche Ängste, Sorgen und Nöte

  • Vielleicht fürchtest du dich davor, im Alltag allein zu sein. Nach dem Beziehungsaus bist du wieder für dich und dein Leben verantwortlich.
  • Häufig ist eine Trennung mit einem sozialen Abstieg verbunden. Eventuell verschlechtert sich (vorübergehend) deine finanzielle Situation.
  • Auch Angst vor Einsamkeit und die Sorge, nie wieder einen neuen Partner zu finden, spielt vielleicht für dich eine Rolle.

Zwar könntest du deinen Freundeskreis oder andere Familienmitglieder ins Vertrauen ziehen. Aber diese haben meistens auch zu deinem bisherigen Freund oder Mann Kontakt.

Du weißt nicht, ob sie tatsächlich schweigen oder das im Vertrauen erzählte mit deinem Noch-Partner teilen werden. Das macht es dir wahrscheinlich schwer, diesen Menschen gegenüber offen zu sein.

Eine psychologische Beratung kann für dich eine wertvolle Unterstützung sein.

Schau dich nach psychosozialen Beratungsangeboten von staatlichen oder kirchlichen Trägern um. Diese sind in der Regel kostenlos.

Falls du lieber mit einem Psychologen oder einer Psychologin sprechen möchtest, kommen entsprechende Kosten auf dich zu. Rechne vorsichtshalber mit längeren Wartezeiten. Meistens sind die vorhandenen Termine schnell vergeben.

Brauchst du wegen einer Depression nach der Trennung Hilfe? Dann wird die Therapie von deiner Krankenkasse übernommen. Wende dich in diesem Fall an den Hausarzt deines Vertrauens.

Trennungsberatung für Eltern

Bei einer Trennungsberatung speziell für Eltern stehen eure Kinder im Mittelpunkt. Dort hast du die Möglichkeit, konkrete rechtliche Informationen zum gemeinsamen Sorgerecht, zum Unterhalt und zum Umgangsrecht zu bekommen.

Mögliche Fragen, die dich wahrscheinlich beschäftigen:

  • Wie erkläre ich unseren Kindern, dass wir uns trennen oder scheiden lassen?
  • Wer bekommt das Sorgerecht, wenn wir keinen gemeinsamen Haushalt mehr haben?
  • Wie sieht es mit dem Umgangsrecht aus?
  • Kann mein Partner oder meine Partnerin mir die Kinder wegnehmen?
  • Ist mein Partner oder meine Partnerin dazu verpflichtet, nach der Trennung Unterhalt für unsere Kinder zu bezahlen?

Trennungsberatung für Kinder und Jugendliche

Auch eure Kinder brauchen Hilfe, um eure Trennung zu verarbeiten

Sie bekommen mit, dass ihr in einer Beziehungskrise steckt. Selbst, wenn du bisher nicht direkt mit ihnen gesprochen hast, haben sie vermutlich Streitereien mit angehört. Je älter euer Nachwuchs ist, desto bewusster ist ihm die Situation. Kinder sind überaus feinfühlig, wenn es um ihre Eltern geht.

Außerdem sind Kinder die schwächsten Glieder im System „Familie“. Sie sind von den anstehenden Veränderungen direkt betroffen. Bei einer Trennung oder Scheidung bricht auch ihr bisheriger Alltag zusammen.

Es bedeutet für sie eine Umstellung, nicht mehr beide Eltern um sich zu haben. Vermutlich leben sie in Zukunft bei dir. Ihren Papa sehen sie ab sofort seltener.

Das verunsichert. Sie fragen sich, womit sie das verdient haben. Für sie fühlt es sich möglicherweise so an, als habe ein Elternteil sie verlassen.

Manche Kinder plagen bei der Scheidung ihrer Eltern Schuldgefühle. Sie befürchten, etwas falsch gemacht zu haben. Und sie haben häufig Angst, auch noch den verbleibenden Elternteil zu verlieren.

Vielleicht fühlen sie sich auch weniger geliebt.

Mit diesen Sorgen und Ängsten solltet ihr eure Töchter und Söhne nicht allein lassen.

Auch für Kinder und Jugendliche gibt es – zumindest in größeren Städten – Beratungsangebote und Hilfe bei Trennung.

Sollte es in deiner Region kein solches Angebot geben, wende dich an einen Kinder- und Jugendpsychologen. Möglicherweise ist auch der Vertrauenslehrer in der Schule deines Kindes eine sinnvolle Anlaufstelle.

Rechtliche Beratung bei Trennung und Scheidung

Seid ihr verheiratet? Dann kommt ihr im Falle einer Trennung nicht um eine juristische Beratung herum. Anders gesagt: Ihr braucht einen Rechtsanwalt, um eure Ehe aufzulösen.

Für eine frühe anwaltliche Erstberatung fällt eine Gebühr von etwa 250 Euro an. Falls du dir das nicht leisten kannst, stelle beim Amtsgericht einen Antrag auf einen Beratungshilfeschein. Dann übernimmt die Gerichtskasse den Großteil der Kosten. Du trägst nur einen Eigenanteil von 15 Euro.

Falls ihr euch einvernehmlich trennt, könnt ihr einen gemeinsamen Anwalt nehmen. Das spart Zeit und Geld. Eventuell kommt für euch auch ein günstiger Online-Trennungs-und-Scheidungsservice infrage.

Artet eure Trennung in einen Rosenkrieg aus, braucht ihr zwei Rechtsbeistände. Vermutlich zieht sich der Trennungsprozess dadurch in die Länge.

Tipp: Versucht euch zu einigen und Schlammschlachten zu vermeiden. Dies kann sehr nervenaufreibend sein und tut weder euch noch euren Kindern gut. Vielleicht kann ein Mediator als neutraler Dritter helfen, Lösungen zu finden und die Wogen zu glätten.

Beratung und Hilfe bei Gewalt

Dein Noch-Partner ist dir gegenüber gewalttätig? Er demütigt, beleidigt oder schlägt dich in deinen eigenen vier Wänden? Dann ruf die Polizei!

Das Gewaltschutzgesetz hat die häusliche Gewalt in der eigenen Wohnung aus der Tabuzone befreit. Wenn du in einer Ehe oder einer eheähnlichen Gemeinschaft mit deinem Lebensgefährten lebst, gilt: Ist er dir gegenüber gewalttätig, muss er die Wohnung oder das gemeinsame Haus verlassen.

Du darfst bleiben.

Trennungen sind nie einfach

Welche finanzielle Hilfe gibt es bei Trennung?

Wenn du dich von deinem Partner trennst und die Kinder mitnimmst, ist der finanzielle Druck bei dir vermutlich hoch. Mach dir keine Sorgen: Es geht auch nach der Scheidung weiter!

Der Staat unterstützt dich mit verschiedenen Leistungen.

Die wichtigsten Informationen haben wir hier für dich zusammengetragen.

7 (staatliche) Hilfen bei Trennung und Scheidung

1. Kindergeld

Du hast Anspruch auf Kindergeld, wenn dein Kind in deinem Haushalt lebt. Das Geld wird ausbezahlt, bis dein Nachwuchs seine erste Berufsausbildung oder sein Studium abgeschlossen hat.

Die Höhe des Kindergeldes:

  • Du bekommst jeweils 204 Euro für das erste und das zweite Kind.
  • Ab dem dritten Kind steigt der Betrag auf 210 Euro.
  • Hast du vier oder mehr Kinder, erhältst du 235 Euro Kindergeld pro Kind monatlich.

Das Kindergeld beantragst du bei der Familienkasse. Falls du die Antragsstellung im Trennungsstress vergisst, kannst du dir das Geld bis zu sechs Monaten rückwirkend auszahlen lassen.

Bislang ging das Kindergeld auf das Konto deines Noch-Gatten? Dann stellst du nach eurer Scheidung einen neuen Antrag auf Unterstützung.

2. Elterngeld

Manchmal kommt es bereits vor der Geburt des Kindes oder kurz nach der Geburt zu einer Trennung. Das Elterngeld bekommst du für 12 Monate zugesprochen. Zwei zusätzliche Monate kann sich dein Partner für die Kinderbetreuung anrechnen lassen.

Falls du das alleinige Sorgerecht hast und dein Kind bei dir lebt, stehen dir die 14 Monate Elterngeld allein zu.

Die Höhe des Elterngeldes:

Wie hoch das Elterngeld ausfällt, richtet sich nach deinem bisherigen Einkommen. Du bekommst wenigstens 300 Euro im Monat und höchstens 65 Prozent deines vorherigen Einkommens ausbezahlt. Die Grenze liegt bei 1800 Euro.

Den Antrag auf Elterngeld stellst du bei der Elterngeldstelle. Dafür hast du bis zum Ende des vierten Lebensmonats deines Töchterchens oder Söhnchens Zeit.

Achtung: Falls du nach der Trennung von deinem Ex-Partner alleinerziehend bist und Arbeitslosengeld II, Kinderzuschlag oder Sozialhilfe bekommst, rechnen die Behörden das Elterngeld darauf ab.

Warst du vor der Geburt deines Kindes berufstätig, sind 300 Euro Elterngeld anrechnungsfrei.

3.  Unterhalt von deinem Ex-Partner

Dein Ex-Mann hat als Kindesvater die Pflicht, Unterhalt für sein Kind zu zahlen. Über die Höhe entscheidet zum einen sein Einkommen, zum anderen das Alter eures Kindes. Die Düsseldorfer Tabelle zeigt, wie es berechnet wird.

Das Oberlandesgericht Düsseldorf aktualisiert diese Tabelle einmal pro Jahr.

Die Höhe des Unterhalts im Jahr 2019

  • Für Kinder bis zum 5. Lebensjahr sind 354 Euro monatlich fällig.
  • Kinder zwischen 6 und 11 Jahren, bekommen wenigstens 406 Euro Unterhalt.
  • Bei 12- bis 17-Jährigen fallen mindestens 476 Euro an.

Fordere diesen Unterhalt von deinem Ex-Mann ein. Deswegen brauchst du dich nicht schuldig zu fühlen. Das Geld ist nicht für dich, sondern für euer Kind.

Wichtig: Wenn ihr das gemeinsame Sorgerecht habt, stehen jedem von euch 50 Prozent des Kindergeldes zu. Die Hälfte Kindergeld wird also vom Unterhalt abgezogen.

Ihr hattet keinen Trauschein? Dann muss dein Ex-Freund bis zum dritten Lebensjahr eures Kindes zusätzlich dir persönlich Unterhalt zahlen.

4. Unterhaltsvorschuss

Nach der Trennung zahlt dein Ex keinen Unterhalt? Oder seine Zahlungen treffen nur unregelmäßig ein? Dann steht dir ein Unterhaltsvorschuss zu. Diesen beantragst du beim Jugendamt.

Bist du alleinerziehend, spielt dein Einkommen dabei keine Rolle. Auch ein Gerichtsurteil gegen den Kindesvater ist nicht nötig. Diese Hilfe steht dir zu.

Bis deine Tochter oder dein Sohn 12 Jahre alt ist, bekommt sie beziehungsweise er diesen Unterhaltsvorschuss. Das Geld wird bis zum 18. Lebensjahr weiterbezahlt, wenn dein monatliches Bruttoeinkommen mindestens 600 Euro beträgt.

Die Höhe des Unterhaltsvorschusses:

  • 150 Euro für Kinder bis zum 5. Lebensjahr
  • 202 Euro für Kinder zwischen 6 und 11 Jahren
  • 272 Euro für Kinder von 12 bis 17 Jahren

5. Kinderzuschlag und Wohngeld

Als Alleinerziehende mit wenigstens 600 Euro Bruttoeinkommen pro Monat kannst du einen Kinderzuschlag bekommen.

Zusätzlich kannst du Wohngeld beantragen.

Wird eine der beiden Leistungen genehmigt, bekommt dein Kind das sogenannte Bildungspaket. Darin sind die Kosten für Schule, Sport und Musikunterricht enthalten.

Die Höhe des Kinderzuschlags

Der Kinderzuschlag liegt bei maximal 185 Euro monatlich. Den Antrag stellst du bei der Familienkasse.

6. Kinderförderungsgesetz (KiföG)

Für maximal 14 Monate nach der Geburt deines Kindes bekommst du Elterngeld ausgezahlt. Spätestens danach bist du nach der Trennung von deinem Mann auf einen Job angewiesen.

Während du halbtags oder ganztags arbeitest, kannst du dich allerdings nicht um die Kinderbetreuung kümmern.

Seit dem 1. August 2013 haben alle Kinder zwischen eins und drei einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Du kannst dein Kind einer Tagesmutter anvertrauen. Oder du kümmerst dich um einen Platz in einer Kindertagesstätte.

Die Kosten dafür musst du zwar selbst tragen. Aber zumindest teilweise kannst du sie von der Steuer absetzen.

7. Steuer-Entlastungsbeitrag

Als Alleinerziehende bekommst du einen Freibetrag von 1.908 Euro pro Jahr bei der Steuer. Diese Summe erhöht sich für jedes weitere Kind um 240 Euro.

Der Freibetrag steht dir zu, wenn…

  • du dein Kind selbst versorgst. Es lebt bei dir und du bekommst Kindergeld.
  • du kein Splitting in Anspruch nimmst.
  • keine andere volljährige Person – wie ein neuer Partner – mit dir in einer Haushaltsgemeinschaft lebt.
  • dein Kind behördlich bei dir gemeldet ist.

Unterstützung und Hilfe für Familien mit Kindern

Welche weitere Hilfe für dich als alleinerziehende Mutter gibt es?

  • Kinderbetreuung: Manchmal endet die Kinderbetreuung zu früh. Wenn du es nicht schaffst, Arbeits- und Kita-Zeiten unter einen Hut zu bringen, hilft der Verband alleinerziehender Mütter und Väter. Dieser bietet vielerorts eine Kinderbetreuung und Notfallbetreuung zur Überbrückung an.
  • Haushaltshilfe: Du fällst wegen längerer Krankheit aus? Dann kannst Du bei Deiner Krankenkasse eine Haushaltshilfe beantragen.

Fazit

Bei einer Trennung von deinem Mann oder Freund bist du nicht allein. Die Situation fühlt sich vermutlich für dich beängstigend an.

Aber es gibt viel Hilfe bei Trennung und Scheidung.

Auch wenn du alleinerziehend bist, wirst du es schaffen, dein Leben ohne Partner zu meistern und dich und deine Kinder zu versorgen.

Der Staat sorgt in diesen Fällen für finanzielle Unterstützung.

Für eine persönliche Begleitung und psychologische Betreuung in dieser schwierigen Zeit, gibt es Anlaufstellen wie profamilia, die Caritas oder Psychologinnen und Psychologen bei denen du Hilfe und Unterstützung bekommst.

Über den Autor

Simone Sauter - Liebeskummer Coach

Simone ist Liebeskummer & Selbstliebe Coach, Amazon-Bestseller-Autorin und schreibt den größten deutschsprachigen Liebeskummer-Blog From Pain To Power mit über 85.000 monatlichen Lesern. Sie hat sich darauf spezialisiert Frauen dabei zu helfen, den Schmerz ihres Liebeskummers in kraftvolle Energie zu transformieren und somit ihren Ex-Partner loszulassen, zu lernen sich selbst zu lieben und auf dieser Basis den perfekten Partner zu finden. Ihre Berufung entstand aus ihrer persönlichen Geschichte. Vor ihrer Tätigkeit als Liebeskummer & Selbstliebe Coach hat sie mehrere Jahre als PR & Social Media Manager für die weltweit größte Online Dating Seite gearbeitet und sich bereits in dieser Zeit intensiv mit dem Thema Partnerschaft beschäftigt.