Liebesbriefe berühren. Sie fassen die erste Verliebtheit in Worte. Sie verleihen Leidenschaft Ausdruck und öffnen ganze Welten von Gefühlen. Wer einen Liebesbrief schreibt, zeigt seine Seele. Allerdings ist es gar nicht so einfach, die treffenden Worte zu finden.
Wir zeigen dir, wie du mit deinen Zeilen für Herzklopfen, Freudentränen und Glück bei deinem (Wunsch)Partner sorgst.
Für Liebesbriefe gibt es unterschiedliche Anlässe. Vielleicht hast du dich Hals über Kopf in jemanden verliebt, der davon noch nichts weiß. Oder du bist in einer Beziehung mit deiner Partnerin unsagbar glücklich und möchtest genau das in Worte fassen. Möglicherweise hast du dich nach einem Riesenkrach von deinem Freund getrennt, aber dein Herz schlägt nach wie vor nur für ihn.
Dann kann ein Liebesbrief an deinen Ex-Partner helfen, aufgerissene Wunden zu verschließen und einen Neuanfang zu machen. Aber auch Jahrestage, Geburtstage, Fest- und Feiertage bieten sich als Anlass an. Ein Liebesbrief ist in fast jeder Phase der Partnerschaft eine gute Idee.
Warum es einfach ist, einen Liebesbrief zu verfassen
Die eigenen Gefühle aufzuschreiben, ist tatsächlich leichter, als sie in einem Gespräch von Angesicht und Angesicht auszudrücken. Aus einem einfachen Grund: Du hast beim Schreiben Zeit. Du kannst in aller Ruhe nachdenken und genau überlegen, was du sagen möchtest. Dabei hast du die Chance, so lange an deinem Brief feilen, bis er wirklich perfekt ist.
Das gesprochene Wort lässt sich nicht zurückholen. Dazu kommt die Aufregung. Das Herzrasen. Vielleicht bricht im entscheidenden Moment deine Stimme. Oder du verlierst die Nerven. Blackout. Kein Ton kommt über deine Lippen. All das passiert bei einem Liebesbrief nicht.
Liebesbriefe: Am besten handschriftlich
Liebesbriefe solltest du unbedingt von Hand schreiben. Das wirkt persönlicher. Heutzutage wird fast nur noch elektronisch kommuniziert. Wir tippen E-Mails, WhatsApp-Nachrichten, chatten oder verschicken Flirt-Whatsapp. Aber kaum jemand kennt die Handschrift seines Partners. Damit verleihst du deinen Zeilen eine einzigartige Note: Von Hand Geschriebenes vermittelt, dass du Zeit und Mühe investiert hast.
Elektronische Nachrichten gehen in der Masse unter. Mit handgeschriebenen Liebesbriefen passiert das garantiert nicht. Sie werden in den meisten Fällen an einem sicheren Ort aufbewahrt. Sie sind Zeichen und Zeugnis großer Gefühle und besonderer Momente. In Phasen der Traurigkeit und Einsamkeit werden sie hervorgeholt und immer wieder gelesen. Sie spenden Trost, und sie halten die Vergangenheit fest.
Deinen Liebesbrief veredeln
Nicht nur über den Inhalt, auch über die Form deines Liebesbriefes solltest du dir vorab Gedanken machen. Beispielsweise kannst du für deine Botschaft ausgefallenes Briefpapier wählen. Wie wäre es mit feinem Seidenpapier? Oder mit Papier in der Lieblingsfarbe des Empfängers?
Falls du eine kreative Ader hast, verziere deinen Brief mit kleinen Zeichnungen. Auch romantische Beigaben wie Rosenblätter oder ein besonderer Duft bieten sich an. Verwende einen Hauch deines Lieblingsparfüms. (Achtung: Nicht übertreiben. Sonst verläuft die Schrift.)
Du kannst deinen Liebesbrief ganz klassisch mit einer einzigen Rose überreichen. Oder du rollst ihn ein und versiegelst ihn. Auch eine Flaschenpost ist eine romantische Idee: Dazu steckst du das eingerollte Blatt mit deinen Zeilen in eine verkorkte Flasche.
Eine spezielle Note bekommt dein Liebesbrief, wenn du ihm einen alten Touch verleihst. Dazu kannst du sogenanntes Elefantenhaut-Papier verwenden. Beim Versand per Post erzielt ein spezieller Umschlag in tiefem Rot eine besondere Wirkung.
Den richtigen Ton treffen
Keine Angst: Du brauchst kein zweiter Goethe werden. Dein Liebesbrief muss nicht gestelzt oder übertrieben poetisch ausfallen. Diese romantische Geste muss genau genommen überhaupt nicht schmalzig oder kitschig sein. Es geht darum, dass du deine Gefühle in eigenen Worten zum Ausdruck bringst. Das kann in ganz normaler Alltagssprache geschehen.
Verstell dich nicht. Sei einfach du selbst.
Falls du in einer festen Beziehung lebst, weiß dein Partner ohnehin genau, wie du dich normalerweise ausdrückst. Klingen die Worte nicht nach dir, merkt er das sofort. Dann verfehlt der Brief seine Wirkung. Darum bringt es auch nichts, Liebesbriefe im Internet herauszusuchen und Stücke daraus abzuschreiben.
„Man gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.“ – Arthur Schopenhauer (1788 – 1860), Autor und Philosoph
An manchen Stellen fehlen dir die Worte? Bau ein passendes Zitat ein. Vielleicht gibt es einen Satz aus der Weltliteratur, der euch verbindet? Oder einen berühmten Song? So etwas kannst du ruhig mit einbringen. Alles Übrige sollte unbedingt von dir selbst stammen.
Setz dich wegen der Länge deines Liebesbriefes nicht unter Druck. Sage, was du sagen möchtest. Es spielt keine Rolle, ob du dafür nur wenige Sätze oder zwei komplette Seiten brauchst.
Der Liebesbrief an deine/n Ex
Im Prinzip gilt dafür alles, was für andere Liebesbriefe auch gilt. Aber ihr habt euch nicht grundlos voneinander getrennt. Vorher gab es aller Wahrscheinlichkeit nach Probleme, Enttäuschungen und Streit. Darauf kannst du in deinem Liebesbrief kurz eingehen.
Die Betonung liegt auf „kurz“. Mach nicht den Fehler, endlos über das Negative zu sprechen oder deinen Brief mit Vorwürfen zu spicken. Deine Zeilen sollen schließlich keine Abrechnung werden.
Vermeide Du-Anschuldigungen. Sende stattdessen Ich-Botschaften:
- Entschuldige dich und bitte um Verzeihung. Dazu musst du nicht allzu tief ins Detail gehen. Ihr wisst beide, was vorgefallen ist.
- Sprich über deine jetzigen Gefühle.
- Sage der anderen Person, was du an ihr so liebst. Warum willst du deinen Ex nicht verlieren?
- Drücke deine Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft aus.
Liebesbrief richtig aufbauen – so geht’s!
Deine romantischen Zeilen sollten in Anfang, Hauptteil und Schluss gegliedert sein. Beginne am besten mit einer kurzen Einleitung. Fall nicht sofort mit der Tür ins Haus. Enden solltest du mit dem stärksten Statement. Das hallt besonders lange nach. Es können die drei berühmten Worte, aber auch etwas Einzigartiges sein, was nur ihr beide miteinander teilt.
Anrede
Mit einer persönlichen Anrede stimmst du den Empfänger auf deine Liebesbotschaft ein. Beginne beispielsweise mit „Liebster Jan/Liebste Nina“ oder schlicht mit dem Vornamen. Auch einen zärtlichen Kosenamen („Mein lieber Schatz“) kannst du verwenden. Daran erkennt der Empfänger sofort: Er hält einen ganz besonderen Brief in den Händen.
Einleitung
Erkläre, aus welchem Anlass du schreibst. Vielleicht ist Valentinstag, ihr Geburtstag oder der Jahrestag eures ersten Kusses. Vielleicht habt ihr eure erste gemeinsame Wohnung bezogen, ein Kind adoptiert oder das erste Date hinter euch gebracht.
Hauptteil
Unterteile den Hauptteil deines Liebesbriefes in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
- Vergangenheit:
Schreibe über den Moment eurer ersten Begegnung. Wie habt ihr euch kennengelernt? Warum hast du dich unsterblich in deinen (Wunsch)Partner verliebt?
- Gegenwart:
Lass deinen Gefühlen und Gedanken freien Lauf. Was liebst du im Hier und Jetzt besonders an deinem oder deiner Liebsten? Was verbindest du mit ihm/ihr? Welche Sehnsucht, welche Emotionen rüttelt er/sie in dir wach? Wie fühlt es sich an, von ihm/ihr getrennt zu sein? Oder ihn nach längerer Zeit endlich wiederzusehen und in die Arme zu schließen?
Du kannst auf gemeinsame Erlebnisse eingehen, deine Gefühle beschreiben und einen Ausblick auf die Zukunft geben. All das sind Bestandteile eines Liebesbriefes. Vielleicht habt ihr schwere Zeiten zusammen durchgemacht und immer zueinander gehalten. Je persönlicher dein Liebesbrief ist, desto mehr wird er den Empfänger berühren.
- Zukunft:
Was wünscht du dir für die Zukunft? Auf welche gemeinsamen Erlebnisse freust du dich besonders? Das kann ein gemeinsames Vorhaben wie ein Umzug oder eine Reise sein.
Verabschiedung
Am Ende deiner Zeilen kannst du die drei magischen Worte schreiben: „Ich liebe dich!“, „Du bist mein Ein und Alles!“ oder „Ich will für immer mit dir zusammen sein, weil ich dich über alles liebe.“ Auch der Wunsch, miteinander alt zu werden, ist ungemein romantisch. Deine Unterschrift am Ende nicht vergessen!
Sinnvoll ist ebenso, das Datum dazu zu schreiben. So kann der Empfänger später nachvollziehen, wann der Brief entstanden ist. (Und ja: Er/Sie wird ihn aufbewahren. Ganz bestimmt.)
Aller Anfang ist… leicht – 5 hilfreiche Tipps zum Schreiben von Liebesbriefen
- Sorge für die richtige Stimmung
Du brauchst Zeit und Ruhe, um deinen Liebesbrief zu schreiben. In Stress und Hektik zwischen Tür und Angel wird das nichts. Schalte sämtliche Störquellen aus. Dazu gehört auch dein Smartphone. Das Verfassen eines Liebesbriefes ist etwas überaus Intimes.
Der Brief ist das Ergebnis einer langen und intensiven Auseinandersetzung mit dir selbst: Du holst dein Innerstes für den Menschen, den du liebst, nach außen.Das kannst du mit der richtigen Stimmung unterstützen: Romantisch gedämpftes Licht und leise Musik, die dich an deine große Liebe erinnert, helfen dir, dich einzustimmen. Hol dir den Menschen, den du liebst vor dein inneres Auge.
Denke an das, was du mit ihm verbindest. Welche Gedanken und Empfindungen schießen dir durch den Kopf und Herz, wenn du ihn/sie heimlich beobachtest? Wenn du ihn/sie spürst, riechst, einatmest? Träumst du gerade vor dich hin? Gut so. Das ist genau die richtige Stimmung.
- Fang‘ einfach an
Du möchtest am liebsten sofort einen Liebesbrief, weißt aber nicht, wie du anfangen sollst? Zur Not genau mit diesen Worten: „Liebster Niklas, ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll…“ – Und schon hast du einen Einstieg gefunden. Schreib die erste Version deines Briefes spontan herunter.
Verbessern und verändern kannst du deinen Liebesbrief hinterher immer noch. Lass erst einmal deinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf.
- Mache ehrliche Komplimente
Lob und positive Worte sollten sich nicht nur auf das Aussehen beziehen, sondern auch auf den Charakter.
Welche Eigenschaften schätzt du an deinem (Traum)Partner besonders? Warum fühlst du dich emotional zu ihm/ihr hingezogen? Vielleicht bewunderst du die Souveränität, mit der er/sie schwierige Aufgaben meistert? Seine/Ihre Zärtlichkeit im Umgang mit Tieren? Sein/Ihr ansteckendes Lachen, das Fältchen um seine Augen legt und Grübchen in seine Wangen gräbt?
Oft sind es alltägliche Dinge, die uns mit diesem Gefühl unbändiger Zärtlichkeit überschwemmen.
- Denke an die Bedürfnisse des Empfängers
Beim Schreiben deines Liebesbriefes solltest du immer den Empfänger im Kopf haben. Überlege, was der anderen Person gefallen könnte. Ist dein Partner eine nüchterne Person, kann sie mit zu viel Poesie vermutlich nicht viel anfangen. Stell dich auf die Wünsche deines Gegenüber ein.
Schließlich möchtest du mit deinem Liebesbrief etwas Bestimmtes erreichen: Freudentränen auslösen, die andere Person glücklich machen oder sie wieder zurückgewinnen.
- Schreib‘ deinen Entwurf noch einmal ab
In der Erstversion kannst du streichen, schmieren und ergänzen. Der fertig gestellte Liebesbrief sollte gut lesbar sein und möglichst keine Rechtschreibfehler oder unschönen Stellen (Kleckse, Durchgestrichenes, Flecken…) aufweisen.
Denk dran: Auch mit der Form drückst du deine Wertschätzung und Liebe gegenüber der anderen Person aus.
Liebesbriefe schreiben ist zeitlos
Es wird vermutlich niemals aus der Mode kommen, Liebesbriefe zu schreiben. In unserer schnelllebigen Zeit sind sie einzigartige Zeugnisse großer Gefühle. Sie gehen nicht unter in der Flut der elektronischen Botschaften.
Gibt es jemanden, dem dein Herz gehört? Dann zögere nicht: Schreibe ihm oder ihr einen Liebesbrief. Das gibt dir die Gelegenheit zu sagen, was längst überfällig ist. Einen Liebesbrief zu schreiben, erfordert Mut. Du musst dein Innerstes zeigen, wenn du deinen Liebsten oder deine Liebste wirklich berühren willst. Genau das wird euch letztendlich noch näher zusammenbringen.
Danke