Die ersten gemeinsamen vier Wände sind ein Meilenstein in jeder Beziehung. Dein Herzmensch und du baut euch ein Liebesnest und möchtet zusammenziehen. Das ist ein wahnsinnig schöner Moment für eine Partnerschaft. Trotzdem solltet ihr euch nicht blind ins Abenteuer “gemeinsam leben” stürzen, sondern euch realistisch mit möglichen Stolpersteinen auseinandersetzen. Die ständige räumliche Nähe kann manchmal wie ein Brennglas auf Beziehungsprobleme wirken.
Damit bei euch alles reibungslos läuft, haben wir die größten Herausforderungen und die 5+1 besten Tipps für ein gelungenes Zusammenleben herausgesucht.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für das erste gemeinsame Heim?
Die erste Frage, die sich Paare stellen: Wann sollte man zusammenziehen? Das lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten. Für manche Paare steht nach wenigen Tagen fest, dass sie ihr Leben zusammen verbringen möchten und es funktioniert. Andere wagen nach Jahren den großen Schritt und das Zusammenleben scheitert innerhalb kurzer Zeit. Auf die Frage, ab wann zusammenziehen richtig ist, gibt es keine allgemeingültige Antwort.
Allerdings gibt es einige Dinge, die du beachten kannst, um den Übergang vom Singleleben zur gemeinsamen Wohnung möglichst reibungslos zu gestalten. Wer zusammenzieht, sollte den Alltag als Paar regeln und das bestenfalls bevor ihr den Schritt in die eigenen vier Wände macht.
Falsche Gründe für das Zusammenziehen
Wie schön ein gemeinsames Liebesnest auch ist, wenn ihr aus den falschen Gründen zusammenzieht, kann das hinreichende Folgen für ein harmonisches Zusammenleben haben. Ist deine Intention hinter der gemeinsamen Wohnung, dass du immer wissen willst, wo und mit wem dein Freund unterwegs ist? Du möchtest sichergehen, dass dein Freund treu ist und denkst, mit derselben Adresse würden sich deine Unsicherheiten und Eifersucht legen?
Da müssen wir dich leider enttäuschen. Vertrauen ist die absolute Grundlage für eine funktionierende und erfüllte Partnerschaft auf Augenhöhe. Zusammenzuziehen nur um den Anderen kontrollieren zu können, ist keine gute Voraussetzung.
Es ist auch problematisch, wenn ihr nur aus finanziellen Gründen ein gemeinsames Heim beziehen wollt. Wahrscheinlich ist es einfacher, sich eine größere Wohnung mit zwei Einkommen leisten zu können. Trotzdem ist es schwierig, wenn das der einzige Grund für euer Zusammenziehen ist. Die Gefahr besteht, dass ein Partner mehr gibt als der andere.
Dies führt möglicherweise auf Dauer zu Spannungen, wenn nicht klare Grenzen festgelegt werden. Außerdem begibt sich einer von euch möglicherweise in eine Abhängigkeitssituation. Das ist keine gute Voraussetzung für eine gesunde Beziehung. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten über Kredite einen finanziellen Engpass zu überbrücken. Dein Partner sollte nicht deine Finanzstütze sein.
Gesellschaftlicher Druck beim Zusammenziehen
Ein weiterer falscher Grund fürs Zusammenziehen kann Druck aus der Gesellschaft oder auch durch den anderen Partner sein. Hand aufs Herz: Wollt ihr tatsächlich zusammenziehen oder fühlt ihr euch unter Druck gesetzt? Nicht jedes glückliche Paar teilt auch einen gemeinsamen Haushalt.
Nur weil ihr schon eine gewisse Zeit zusammen seid, bedeutet das nicht, dass das gemeinsame Heim für euch unbedingt der nächste logische Schritt ist. Getrennte Haushalte haben auch einiges für sich. Entscheidet, was euch persönlich wichtig ist und sich richtig anfühlt, nicht was euer Umfeld oder die Gesellschaft meint. Jede Beziehung ist einzigartig. Was in der einen Partnerschaft funktioniert, passt nicht für eine andere.
Manchmal kommt der Druck aber auch vom eigenen Partner. Du wünschst dir ein gemeinsames Liebesnest, aber er will nicht zusammenziehen? Dann erzwinge nichts. Ihr solltet euch beide gleichermaßen bereit fühlen und der Moment der richtige sein. Schenke deinem Freund Geduld und habe Vertrauen, dass sich alles zur richtigen Zeit fügt. Es gibt keinen Grund, die Dinge zu überstürzen.
Kommunikation in der Beziehung ist alles. Frage deinen Partner doch ganz einfach, wie er sich die Beziehung in Zukunft vorstellt. Männer verstehen ist nicht immer leicht. Durch Einfühlsamkeit erreichst du dennoch mehr, wie wenn du nur blind deinen eigenen Willen durchsetzt.
Zusammenziehen – Was ändert sich überhaupt?
Wer mit seinem Partner zusammenzieht, sollte sich im Klaren sein, dass er dadurch ein Stück weit seine Freiheit und Unabhängigkeit abgeben muss. Für viele Paare ist das erste gemeinsame Heim ein aufregender Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. Ihr seid verliebt und voller Euphorie. Dadurch wird das Konfliktpotenzial der gemeinsamen Verpflichtungen häufig unterschätzt.
Mit diesen Fragen solltet ihr euch vor dem Umzug unbedingt auseinandersetzen:
- Wie teilt ihr euch die anfallenden Kosten für Miete, Lebensmittel, Möbel etc. auf?
- Wie verteilt ihr die anfallenden Aufgaben im Haushalt? (Wäsche, Geschirr, Putzen etc.)
- Welcher Einrichtungsstil gefällt euch beiden? Welche Möbel nehmt ihr mit? Was geht gar nicht?
- Wie steht es um Besuch? Müssen Freunde vorher angekündigt werden?
- Was ist euch persönlich beim Zusammenleben wichtig? (Gemeinsame Rituale wie Kochen, Abendessen etc.? Wann braucht ihr eure Ruhe?)
- Wie ist euer Rhythmus und wie ist er mit dem eures Partners kompatibel? (Schlafenszeiten, Arbeitszeiten etc.)
5+1 Tipps, mit denen ihr Streit vermeidet und auch nach dem Zusammenziehen ein Traumpaar bleibt
Eine gemeinsame Wohnung bedeutet, dass ihr euch mit vorher nicht dagewesenen Problemen auseinandersetzen müsst. Damit ihr gut vorbereitet seid, haben wir die typischen Minenfelder beim Zusammenziehen für euch zusammengefasst. Außerdem geben wir euch zu jedem Problempunkt wertvolle Tipps, wie ihr möglichst konfliktfrei und harmonisch durch den neuen gemeinsamen Alltag kommt.
Das bisschen Haushalt macht sich definitiv nicht von allein? Problemfeld Haushalt
Die häufigste Streitquelle unter Paaren ist die gerechte Verteilung der Aufgaben im Haushalt. Wenn es um nicht abgewaschene Tassen in der Küche geht, stößt auch bedingungslose Liebe manchmal an ihre Grenzen. In hetero Beziehungen sieht die Rollenverteilung trotz Emanzipation und Gleichberechtigung immer noch sehr klassisch aus. Sprich: die Frau kümmert sich um den Haushalt, während der Mann FIFA spielt.
Viele Frauen klagen, dass sich ihre Partner gar nicht oder nur oberflächlich an der Hausarbeit beteiligen. In den meisten Fällen sind beide berufstätig und die Aufgaben sollten von beiden übernommen werden. Was in einer Wohngemeinschaft sinnvoll ist, schadet auch einer Beziehung nicht.
Tipp 1: Schreibt einen Putzplan!
Stellt klare Regeln auf, wer was wann zu tun hat. Damit vermeidet ihr es, dass die ganze Arbeit an einem von euch hängen bleibt und der Haushalt zur Streitsache wird. Es spricht nichts dagegen, die Aufgaben zu verteilen, sodass jeder nur das macht, was er mehr oder weniger gerne tut. Für manche ist Bügeln meditativ. Andere lieben es, zu kochen. Verteilt den Haushalt nach euren Stärken und Vorlieben.
Mit Aufgaben, die ihr beide nicht gerne erledigt, solltet ihr euch abwechseln. Es kann außerdem sinnvoll sein, konkrete Regeln zur Sauberkeit zu beschließen. Schmutzige Wäsche auf dem Boden, dreckige Tassen im Waschbecken, eingestaubte Regale können schnell einmal zu Streitigkeiten führen. Was für den einen noch akzeptabel ist, empfindet der andere als absolutes No-Go. Besprecht vor dem Umzug, was euch im Haushalt wichtig ist und legt einen Putzplan fest.
Let’s talk money: Problemfeld Geld
In jeder dritten Beziehung ist die finanzielle Situation ein Streitthema. Bei jeder dritten Trennung wird Geld als einer der Gründe angegeben. Um unnötige Spannungen und Streit zu vermeiden, solltet ihr euch am besten noch bevor ihr zusammengezogen seid, um die Organisation eurer Geldangelegenheiten kümmern.
Den Spruch “Über Geld spricht man nicht” könnt ihr innerhalb der Beziehung getrost vergessen. Kommunikation ist das A und O jeder Beziehung. Auch über das Thema Geld sollte offen gesprochen werden, vor allem, wenn ihr euch einen Haushalt teilt.
Tipp 2: Wie ihr das Thema Geld am besten regeln könnt? Befolgt die folgenden Tipps!
- Setzt euch zusammen und rechnet aus, was ihr konkret benötigt und was ihr beide einbringen könnt. Plant eure regelmäßigen Ausgaben und haltet sie schriftlich fest. Das schafft emotionale Sicherheit für beide Partner.
- Klärt außerdem, ob ihr ein gemeinsames Konto für gemeinsame Ausgaben eröffnen wollt oder weiterhin getrennte Konten nutzen möchtet. Durch ein gemeinsames Konto oder eine Haushaltskasse behaltet ihr leichter den Überblick über eure gemeinsamen Ausgaben. Außerdem ist direkt klar, mit wie viel sich jeder an den Haushaltsausgaben beteiligt.
- Finanzielle Unabhängigkeit ist wichtig. Es sollte unbedingt finanzielle Gleichberechtigung herrschen und ein Abhängigkeitsverhältnis vermieden werden. Das bedeutet aber auch, dass der Anteil der Beteiligung an das Einkommen der Partner angepasst ist. Das heißt: Wer mehr verdient, zahlt mehr. Wer zu Hause bleibt, um sich um Kinder und Haushalt zu kümmern, dem stehen auch entsprechend finanzielle Mittel zu. Diese Arbeit ist wertvoll. Niemand sollte dadurch um Geld betteln müssen. Behandelt einander fair. Falscher Geiz kann eine Beziehung sehr verletzen.
- Sorgt unbedingt für gemeinsame Rücklagen. Das schafft Sicherheit und verhindert Stress und Geldsorgen. Auf gemeinsame Ziele hinzusparen, stärkt außerdem das Zusammengehörigkeitsgefühl. Eine Weltreise, ein Ferienhaus am See… Geld ist auch dafür da, um sich Träume zu erfüllen und eine gute Zeit zu haben. Gemeinsame Sparziele erzeugen Vorfreude und stärken eure Liebe.
Wenn dein Freund seine Single-Wohnung nicht loslassen kann: Problemfeld “Zum Freund dazu ziehen”
Nicht immer läuft das Zusammenziehen so ab, dass sich ein Paar direkt eine eigene Wohnung mietet. Sehr viel häufiger zieht ein Partner in die schon vorhandene des Anderen. Die Schwierigkeiten, die diese Konstellation mit sich bringt, werden oft übersehen. Es gibt unsichtbare Grenzen und Aufteilungen in “deins” und “meins”. Dein Freund gibt dir das Gefühl, in sein Reich einzudringen.
Du fühlst dich fremd in deiner eigenen Wohnung. Deswegen ist es wichtig, bewusst darüber nachzudenken, wie die einstige Single-Bude in ein Liebesnest verwandelt werden kann, das euch beiden zu gleichen Teilen gehört und in dem ihr euch beide wohl fühlt. Beide Partner sollen sich im gemeinsamen Heim zu Hause fühlen.
Tipp 3: Aus “deins” und “meins” wird “unser”.
Es kann helfen, mental auszuziehen und noch einmal in die Wohnung zusammenzuziehen. Dadurch vermeidest du eine Abtrennung in “deins” und “meins”. Überlegt außerdem zusammen, welche Möbel ihr behalten wollt und was ihr euch neu anschaffen möchtet. Auch ein neuer Anstrich kann helfen, die alten vier Wände in neuem Glanz erstrahlen zu lassen und es euch beiden gemütlich zu machen.
Das gemeinsame Streichen stärkt zudem den Zusammenhalt. Dadurch erschafft ihr ein ganz neues Reich. Aus der einstigen Junggesellenbude wird ein wunderbares Liebesdomizil.
Kann die Nähe zu viel werden? Problemfeld “Ständig aufeinander sitzen”
Wie viel Zeit solltet ihr zusammen verbringen? Wenn ihr zusammenzieht, steigt automatisch auch die Zeit, die ihr zusammen verbringt. Wichtig, um den Funke in eurer Partnerschaft aufrecht zu erhalten ist, auch Momente getrennt voneinander zu verbringen. Sonst besteht die Gefahr, dass schnell Langeweile aufkommt. Die Mischung macht’s!
Behaltet euren eigenen Freundeskreis, eure eigenen Aktivitäten und Hobbies, euer eigenes Leben auch außerhalb der Beziehung. Wie schön eine Liebesbeziehung ist, sie lebt immer auch ein Stück weit davon, dass sich Jeder seine Autonomie und Unabhängigkeit bewahrt.
Tipp 4: Bewahrt eure Unabhängigkeit und habt eure eigenen Hobbies!
Macht euch vor allem nicht abhängig von eurem Partner. Gebt euch genug Raum, um euch getrennt voneinander entfalten und entwickeln zu können. Schafft euch Rückzugsmöglichkeiten im Alltag durch Sport, Aktivitäten mit Freunden etc. Respektiert die Grenzen eurer besseren Hälfte. Das fördert die Balance in einer Partnerschaft, hält sie lebendig und sorgt für mehr Spaß im Bett. Sollte es im Schlafzimmer trotzdem einmal ins Stocken kommen, findest du auf dieser Seite einige wertvolle Sex-Tipps, um die Leidenschaft wieder zu entfachen.
Das Sexleben schläft ein: Problemfeld “Schlafzimmer”
Wie gerade schon kurz angeschnitten, kann auch das Thema Sex im Zuge des Zusammenlebens zum Konfliktthema werden. Während ihr euch als getrennt lebendes Paar nur für romantische Dates trefft, seht ihr euch jetzt täglich. Und das nicht nur gestylt, sondern auch ungeschminkt und mit ungeputzten Zähnen am Morgen. Die anfängliche Romantik lässt nach, der Alltag zieht ein und der Sex bleibt aus.
Tipp 5: Schließt die Badezimmertür und hört nie auf, euch zu daten!
Aber Zusammenziehen muss kein Sex-Killer sein. Begegnet einander auch im unglamourösen Alltag wertschätzend und respektvoll. Legt Regeln fest, was die Badezimmer-Etikette betrifft. Zu viel Intimität ist für viele Menschen eine absolute Stimmungsbremse. Verbringt nicht jeden Abend in der Gammel-Jogginghose, sondern geht gemeinsam raus und trinkt ein Glas Wein.
Schon ein kleiner Locationwechsel bringt wieder Schwung in euer Sexleben. Gönnt euch eine Date-Night während der Woche und gebt euch auch in der gemeinsamen Wohnung Mühe, attraktiv für euren Liebsten zu sein. Das ist ein Muss für ein langfristig prickelndes Sexleben.
Auch Streiten über den Haushalt kann ein Lustkiller sein. Beachtet dazu Tipp 1!
Sondertipp 5+1: Am Anfang ans Ende denken – Welche rechtlichen Fragen solltet ihr euch stellen?
Wer verliebt ist und gerade über die erste gemeinsame Wohnung nachdenkt, macht sich ungern Gedanken über ein mögliches Ende der Beziehung. Das rächt sich oft, wenn es dann doch zur Trennung kommt.
Klärt vorher rechtliche Fragen wie:
- Wer unterschreibt den Mietvertrag?
- Wem gehören die Möbel?
- Wer bezahlt die Kaution?
- Wer bleibt bei Trennung in der Wohnung?
- Ist ein Kredit nötig, wer unterschreibt und haftet?
Das erspart euch im Ernstfall einer Trennung einiges an Ärger und sorgt dafür, dass beide Partner abgesichert sind. Dadurch startet ihr euer neues Leben in den gemeinsamen vier Wänden mit offenen Augen, gegenseitigem Vertrauen und Wertschätzung.
Jetzt steht dem Zusammenziehen nichts mehr im Weg
Beste Voraussetzungen, um zusammenzuziehen und ein glückliches Paar zu bleiben, erfüllt ihr also, wenn ihr:
- die Angewohnheiten des Partners gut kennt und diese kompatibel sind
- die anfallenden Aufgaben im Haushalt gerecht verteilt
- offen über Geld sprecht und es dadurch nicht zum Streitthema werden lasst
- klare Grenzen setzt, euch Raum gebt und eure Unabhängigkeit bewahrt
- realistisch und gut vorbereitet seid
Wenn ihr unsere Tipps befolgt, wird euer neuer aufregender Lebensabschnitt mit Sicherheit wunderschön. Jetzt darf gefeiert werden! Besiegelt eure Entscheidung, in Zukunft den Alltag gemeinsam zu verbringen, mit einer schönen Einweihungsparty. Plant diese gemeinsam und ladet alle eure Freunde ein.
Denn schöne gemeinsame Erfahrungen schweißen langfristig zusammen. Nutzt die Einweihung als Startschuss in ein gelungenes harmonisches Beziehungsleben. Mit unseren Tipps kann nichts mehr schiefgehen und die gemeinsame Wohnung wird zur Krönung eurer Beziehung. Wir wünschen euch alles Gute für diesen aufregenden neuen Lebensabschnitt beim Zusammenziehen!