Beziehungsende: 9 Anzeichen, dass eure Beziehung kaputt ist

Am Anfang einer Liebesbeziehung ist noch alles harmonisch. Doch mit der Zeit häufen sich die Probleme und ihr streitet euch nur noch. Eine Trennung ist für ein Paar oft schlimm, aber manchmal nicht zu vermeiden. Die Gründe, warum Paare sich entscheiden, getrennte Wege zu gehen, ähneln sich sehr oft. Wir haben uns mit den 9 häufigsten Anzeichen für ein Beziehungsende auseinandergesetzt und geben euch 3 wertvolle Tipps, wie ihr – im Ernstfall – das Aus eurer Liebe am besten verarbeiten könnt.

Warum tut eine Trennung so weh?

Wer unter Liebeskummer leidet ist, was die Hirnaktivität betrifft, mit einem Drogensüchtigen auf Entzug zu vergleichen. Verliebtsein versetzt dich in eine Art Rauschzustand. Dein Belohnungszentrum im Gehirn schüttet ständig Dopamin und Serotonin aus. Du bist voll mit Glückshormonen und schwebst auf Wolke 7.

Beendet dein Partner die Partnerschaft abrupt, fehlt plötzlich das Hochgefühl und dein Körper ist wie auf Entzug. Das kann sich sogar in körperlichen Symptomen zeigen.

Wenn eine langjährige Beziehung am Ende ist, fällt es beiden Partnern schwer, das zu akzeptieren.

Trennungsschmerz fühlt meistens nicht nur der Verlassene. Über eine Trennung hinwegzukommen, ist eine sehr persönliche und individuelle Sache. Es gibt Menschen, die sich viel Zeit und Ruhe nehmen, um wieder bei sich anzukommen, bevor sie wieder bereit für etwas Neues sind. Dann gibt es aber auch diejenigen, die sich am liebsten direkt ins Nachtleben stürzen oder sich mit Arbeit, Sport oder Partys ablenken.

Es gibt hier kein richtig oder falsch. Jeder geht mit Schmerz anders um. Trotzdem ist es wichtig, dir Zeit für dich zu nehmen, Gefühle zuzulassen und das Geschehene emotional abzuschließen.

9 Anzeichen für ein Beziehungsende

Eine Trennung ist oft traurig und schmerzhaft, vor allem, wenn sie aus dem Nichts kommt. Das ist seltener der Fall. Sehr viel häufiger gibt es im Vorfeld einige Anzeichen, die darauf hindeuten, dass die Beziehung kaputt ist. Fragst du dich: „Wann sollte man sich trennen?“

Wir haben die häufigsten Gründe für ein Beziehungsende für dich zusammengetragen:

• Kein Sex mehr: 

Es ist ganz normal, dass die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs mit den Jahren in einer Beziehung abnimmt. Herrscht aber über einen längeren Zeitraum eine absolute Flaute im Schlafzimmer, kann das zum Ende einer Liebe führen. Vor allem ist es problematisch, wenn die sexuellen Wünsche weit auseinander gehen oder ein Partner ständig öfter Sex will als der andere.

Für Männer spielt Sex häufig eine größere Rolle als für Frauen. 28 Prozent gaben bei einer Umfrage an, dass sie wegen schlechtem Sex Schluss machen würden. Im Vergleich sei dies nur bei 15 Prozent der befragten Frauen ein Trennungsgrund.

• Fremdgehen:

Gegenseitiges Vertrauen ist die Grundlage für eine erfüllte Partnerschaft auf Augenhöhe. Nach einem Seitensprung ist das extrem angeknackst. Viele Beziehungen verkraften diesen Vertrauensbruch nicht und es folgt die Trennung. Selbst wenn sich der oder die Betrogene dazu entschließt, dem Partner zu verzeihen, ist es sehr schwer das verlorene Vertrauen wieder aufzubauen. Viele Paare scheitern daran. Vor allem, wenn es sich nicht nur um einen einmaligen Ausrutscher handelt. Eine Affäre ist deswegen der häufigste Grund für eine Trennung.

Unüberbrückbare Differenzen

• kulturelle Unterschiede:

Am Anfang einer Partnerschaft siehst du deinen Liebsten durch eine rosarote Brille. Potenzielle Konfliktthemen nimmst du kaum wahr oder redest dir ein, sie wären nicht so schlimm. Mit der Zeit wirst du allerdings weniger kompromissbereit und willst nicht länger ständig zurückstecken müssen. Vor allem bei Paaren aus unterschiedlichen Kulturkreisen ist das vermehrt der Fall und kann zu Problemen führen.

Es birgt große Herausforderungen, wenn ein Paar aufgrund unterschiedlicher Kulturen oder Religionen verschiedene Vorstellungen vom Beziehungsleben hat. Schafft ihr es nicht diese unter einen Hut zu bringen, kann dies das Aus für eure Liebe bedeuten.

• Unterschiedliche Prioritäten im Leben und der Familienplanung:

Was willst du in den nächsten Jahren erreichen? Wo siehst du dich in fünf Jahren? Wo wollt ihr als Paar gemeinsam hin? Zukunftsplanung ist ein essentieller Faktor für eine funktionierende Partnerschaft. Ein klassisches Streitthema sind Kinder.

Wünscht sich beispielsweise ein Partner zeitnah Nachwuchs, während der andere erst einmal noch die Welt erkunden möchte oder sich gar nicht sicher ist, ob er überhaupt jemals eine Familie gründen will, kann das enorme Spannungen erzeugen. Die Frage ist dann: Ist eure Liebe stark genug, dass einer für den anderen verzichtet? Oder entscheidet ihr, dass eure Vorstellungen von der Zukunft leider nicht zusammenpassen und trennt euch?

• Selbstverwirklichung und fehlender Freiraum:

In einer Beziehung wird plötzlich aus einem Du und Ich ein Wir. Aus zwei Leben wird eines. Teilt ihr euch auch noch eine gemeinsame Wohnung, verschmelzen die Lebensräume immer mehr. Es kommt häufig vor, dass sich einer der Partner von zu viel Nähe erdrückt und in seiner freien Entfaltung als Individuum gehemmt fühlt. Jede freie Minute mit dem Partner verbringen zu wollen, kann ein Zeichen für eine emotionale Co-Abhängigkeit in einer Beziehung sein. Das schadet einer Partnerschaft auf Dauer und kann sogar zu einer Trennung führen.

Kommunikation und Gewalt

• Fehlende oder gestörte Kommunikation:

Kommunikation in der Beziehung das A und O. Tief gehende, ehrliche Gespräche stärken die Bindung zueinander. Tauscht sich ein Paar nur noch oberflächlich und über das Nötigste aus, kann das auf eine Beziehungskrise hindeuten. Glückliche Paare sprechen offen über Probleme und haben eine gute Diskussionskultur.

Das bedeutet, sie sind sich im Klaren, dass ihr Partner keine Gedanken lesen kann und sprechen Dinge, die sie stören direkt an. Dabei macht der Ton immer die Musik, was wichtig in einer Beziehung ist. Friss deinen Frust nicht in dich hinein, sondern kommuniziere ruhig und gelassen ohne einen Streit vom Zaun zu brechen. Eskalieren eure Gespräche schnell oder schweigt ihr einander nur noch an, ist das ein Zeichen, dass in der Beziehung der Wurm drin ist.

• Emotionale oder körperliche Gewalt:

Ein absolutes No-Go in jeder Beziehung ist Gewalt! Egal ob physisch oder psychisch, wird dein Partner übergriffig, hat eure Liebe keine Chance. Deine Unversehrtheit steht an erster Stelle. Solltest du dich in solch einer Situation befinden, gibt es zahlreiche Stellen, von denen du Hilfe und Unterstützung bekommen kannst, wenn du von häuslicher Gewalt betroffen bist.

Zum Beispiel hier: 08000 116 016 

Die Mitarbeiter vom Hilfe-Telefon “Gewalt gegen Frauen” sind rund um die Uhr kostenlos und 100% vertraulich für dich da. Zögere nicht, die Hilfe in Anspruch zu nehmen oder dich unverbindlich beraten zu lassen.

Beziehungsende: Zeit und Geld

• Geld und finanzielle Situation:

Das Thema Finanzen spielt in vielen Beziehungen eine große Rolle und führt oft zum Streit. Vor allem, wenn die Partner einen unterschiedlichen Umgang mit Geld pflegen, kommt es zu Konflikten. Ist die allgemeine finanzielle Situation schwierig, liegen die Nerven oft blank. Das Paar ist gereizt und macht sich gegenseitig Vorwürfe. In vielen Fällen kann dies zum Ende einer Beziehung führen.

• Keine Zeit für den Partner:

Für rund 20 Prozent der Männer und Frauen ist laut einer Befragung fehlende gemeinsame Zeit, ein Grund die Partnerschaft zu beenden. Verbringst du immer häufiger lieber Zeit mit deinen Freunden als mit deinem Partner? Bleibst du freiwillig länger bei der Arbeit, weil du nicht nach Hause willst? Die Gefahr besteht, dass ihr euch auf Dauer, auseinanderlebt. Wenn die Zeit mit dem Partner eher Arbeit als Vergnügen ist und du anfängst, den Kontakt so gering wie möglich zu halten, ist das ein Anzeichen, dass sich eure gemeinsame Zeit dem Ende zuneigt.

Beziehungsende: Was du nicht machen solltest

Es ist passiert: Dein Freund hat Schluss gemacht! In dieser Phase bist du sehr emotional und alles fühlt sich schrecklich an. Lass dich trotzdem nicht komplett von deinen negativen Gefühlen leiten.

Hier sind 3 Dinge, die du jetzt nicht tun solltest:

• Deinen Ex stalken und die Trennung nicht akzeptieren

Deinem Ex-Partner hinterherlaufen und ihn mit Liebesbekundungen überhäufen. Auch wenn es sich im Moment vielleicht anfühlt, aber dein Glück im Leben hängt nicht von einer Person ab. Dein Ex hat für sich entschieden, dass seine Liebe nicht mehr für eine Beziehung reicht. Akzeptiere seine Entscheidung, auch wenn es dir schwerfällt. Dich in ein Abhängigkeitsverhältnis zu bringen schadet deinem Selbstwert und bringt deinen Partner nicht zurück.

• Dich zu Hause verstecken und von der Außenwelt abkapseln

Verbringe nicht den ganzen Tag allein in deinem Bett. Es ist absolut verständlich, dass du den Impuls bekommst, dich von der Außenwelt abzuschotten und allein vor dich hin zu leiden. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch vollkommen legitim. Achte aber darauf, dass du nicht in eine Liebeskummer-Spirale rutschst. Auch wenn deine Beziehung zu Ende ist, gibt es immer noch deine Freunde und Familie, die dich über alles liebt und tröstend für dich da ist. Konzentriere dich auf die tollen Menschen, die immer noch in deinem Leben sind.

• Das Ende der Liebe nicht richtig verarbeiten

Geht ihr sofort von einer Liebesbeziehung in Freundschaft über? Ihr wart euch lange Zeit sehr nah und kennt einander gut. Da ist es absolut wünschenswert, dass ihr auch nach der Trennung in Kontakt bleibt und sich bestenfalls eine schöne Freundschaft entwickelt. Gib dir für diesen Prozess aber etwas Zeit und Abstand.

Auch wenn es sich anfangs anfühlt, als könntet ihr ohne Weiteres von einem Beziehungsstatus in den anderen gleiten, ist der nächste Liebeskummer vorprogrammiert. Nämlich spätestens dann, wenn dein Freund mit seiner Neuen um die Ecke kommt. Lass dir Zeit, um die Trennung zu verarbeiten und komplett mit ihr abzuschließen. Erst dann seid ihr beide wirklich bereit für eine ehrliche Freundschaft.

Wie kannst du das Beziehungsende verarbeiten?

Es ist nicht leicht, nach dem Ende einer langjährigen Partnerschaft, wieder auf die Füße zu kommen. Eins ist jedoch sicher: Machst du dir die Mühe, das Beziehungsende bewusst zu verarbeiten, wirst du schneller wieder zurück in deine Mitte finden und sehen.

Hier sind 3 Tipps, wie du nach dem Aus wieder Hoffnung schöpfen kannst:

• Dein Wert ist nicht abhängig von deinem Beziehungsstatus!

Bist du diejenige, mit der Schluss gemacht wurde, kommen zum Trennungsschmerz oft noch starke Selbstzweifel hinzu. Ist der Grund für die Trennung eine andere Frau, vergleichst du dich vielleicht auch noch. Du fragst dich: Was habe ich falsch gemacht? Warum bin ich ihm nicht genug? Selbstzweifel sabotieren dein Glück! Suche den Grund für die Trennung nicht nur bei dir selbst.

Viele verschiedene Faktoren führen zum Ende einer Partnerschaft. Versuche deine Sicht auf die Dinge zu drehen, aus Fehlern von euch beiden für die nächste Liebe zu lernen und vor allem: Vergiss nie, dass sich dein Wert nicht verringert, nur weil ihn jemand nicht erkennen kann! Du bist liebenswert, genauso, wie du bist!

• Du musst da nicht alleine durch!

Teile deinen Kummer mit Freunden oder deiner Familie. Auch wenn du noch nicht bereit bist, über deine Gefühle zu sprechen, kann es helfen, einfach erst einmal nicht alleine zu sein. Du warst jetzt lange Zeit Teil eines Teams und hast dich daran, gewöhnt Gesellschaft zu haben. Die ersten Tage können da eine Herausforderung sein. Wie wäre es, wenn du deine Freundinnen mal wieder zu einem Mädelsabend einlädst. Dabei müsst ihr nichts Großartiges machen. Gemeinsames Kochen oder einfach Fernsehen schauen, schmälert das Gefühl, ganz allein auf der Welt zu sein.

Nicht jeder steckt eine Trennung einfach und schnell weg. In manchen Fällen kann eine therapeutische Begleitung in der Trennungsphase Sinn ergeben. Wenn sich Suizid-Gedanken häufen oder eine depressive Verstimmung lange andauert.

Hilfe bei einer Trennung bekommst du von zahlreichen staatlichen und kirchlichen

Einrichtungen wie der Caritas oder Pro Familia. Diese Beratungen und Angebote sind in der Regel auch kostenfrei. Hast du das Gefühl, dass du euer Beziehungs-Aus alleine nicht verkraften und verarbeiten kannst? Dann suche dir unbedingt professionelle Hilfe und psychologische Betreuung!

• Lass die Wut raus!

Wut ist absolut in Ordnung. Es ist gut, deine aufkommenden Gefühle hochkommen zu lassen und nicht zu unterdrücken. Der einzige Weg, um deine Trauer und deinen Ärger zu überwinden, ist durch die Gefühle hindurchzugehen. Aber: Vermeide es, dich komplett in Hass und Rache-Fantasien hinein zu steigern. Versuche die Trennung als Chance zu sehen.

Eine Chance für einen neuen Anfang mit jemandem, der dich wertschätzt und liebt. Es kann außerdem helfen, deiner emotionalen Wut, körperlich rauszulassen. Schrei in dein Kissen, lass deine Wut an einem Boxsack raus oder nutze die Energie für ein intensives Workout!

Fazit

Nachdem etwas Zeit vergangen ist, wirst du sehen, dass du etwas Besseres verdient hast. Dann wirst du es schaffen, wieder zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Das Beziehungsende wird dir nicht länger schwer auf der Seele liegen, sondern nur eine vergangene Erfahrung sein. Wachstum heißt Veränderung. Manchmal leben sich Menschen auseinander und das ist ok. Auch wenn es jetzt gerade schmerzhaft ist, auf dich wartet eine wunderschöne Zukunft – auch in der Liebe.